4 Punkte, die jeder Existenzgründer beachten sollte

Mit den Jahren reift bei vielen Menschen der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung. Die Gründe dafür können zum einen Unzufriedenheit im Berufsleben sein, aber zum anderen auch die Frage, ob man diesen Beruf bis zum Rentenalter ausüben möchte. Vor allem Arbeitnehmer über 30 Jahre wünschen sich häufig eine neue Herausforderung und wagen aus diesem Grund den Schritt in die Selbstständigkeit. In vielen Fällen wird die Idee auch aus der Not heraus geboren und die Existenzgründer möchten damit der Arbeitslosigkeit entfliehen. Damit die Existenzgründung den gewünschten Erfolg mit sich bringt, muss der Weg in die Selbstständigkeit gut geplant werden.

Folgende Schritte sollten für den Weg in die Selbstständigkeit durchlaufen werden:

  1. Entscheidung
  2. Vorbereitung
  3. Finanzierung
  4. Unternehmensstart

Entscheidung – Vor- und Nachteile abwägen

Die Entscheidung für eine berufliche Veränderung ist in vielen Fällen schnell getroffen. Dennoch sollte man vor dem Weg in die Selbstständigkeit genau überlegen, ob dieser Schritt wirklich der richtige. Mit der selbstständigen Tätigkeit sind nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile verbunden. Zwar ist man sein eigener Chef und kann Entscheidungen eigenverantwortlich treffen, doch ist man auch auf sich allein gestellt und eventuelle Fehlentscheidungen können die Existenz bedrohen. Bevor man den Weg in die Selbstständigkeit einschlägt, sollte man daher die Vor- und Nachteile genau abwägen. Hilfreich können auch Beratungsspräche mit den zuständigen Kammern sein. Auch ein Blick „hinter die Kulissen“ bei Selbstständigen im Familien- und Freundeskreis kann unter Umständen dienlich sein.

Vorbereitung – die ersten Schritte in die Selbstständigkeit

Vor dem eigentlichen Unternehmensstart sollte eine umfassende Vorbereitungsphase durchlaufen werden. Auf diese Weise können schon im Vorfeld Schwierigkeiten beseitigt werden, die den Erfolg der Selbstständigkeit gefährden könnten. Bevor die Existenzgründung konkret wird, sollte man zunächst die Branche, in der man sich selbstständig machen möchte, genauer betrachten. Welche Konkurrenz ist bereits vorhanden und welche Anforderungen stellt die Branche an den Gründer?

Entscheidend für den späteren Erfolg ist zudem die fachliche Qualifikation, welche die Existenzgründer mitbringen. Natürlich würde niemand eine Kfz-Werkstatt eröffnen, wenn er nicht über die entsprechende Eignung für einen derartigen Betrieb verfügt. Neben dem Fachwissen benötigt man jedoch noch weitere Qualifikationen. Dazu gehören Kenntnisse im kaufmännischen Bereich, der Buchführung, der Kostenrechnung und auf vielen anderen Gebieten. Wer in diesen Bereichen keine Kenntnisse hat, sollte sich vor der Existenzgründung daher entsprechend weiterbilden. Die Industrie- und Handelskammer beziehungsweise Handwerkskammer bietet entsprechende Weiterbildungskurse an, die von Existenzgründern in Anspruch genommen werden können.

Finanzierung – Kapitalbedarf realistisch planen

Die Existenzgründung ist in vielen Fällen auch von der entsprechenden Finanzierung abhängig, denn nicht jeder Existenzgründer kann dafür auf Eigenkapital zurückgreifen. Bevor Existenzgründer den Weg in die Selbstständigkeit beschreiten, sollte die Finanzierung stehen. Damit diese auch zu den eigenen Ideen und der geplanten Gründung passt, muss der Kapitalbedarf in jedem Fall realistisch geplant werden. Diesen erfasst man am besten im Rahmen einer Kapitalbedarfsplanung, die Bestandteil eines jeden Businessplans sein sollte. Die Kapitalbedarfsplanung sollte folgende Punkte beinhalten:

  • Kapitalbedarf, der vor der Gründung benötigt wird
  • Kapitalbedarf, der in der Anfangsphase der Selbstständigkeit anfällt
  • Kapitalbedarf, der für den Lebensunterhalt benötigt wird
  • Kapital, welches das Unternehmen voraussichtlich erwirtschaften wird
  • Kosten, die durch eine Fremdfinanzierung anfallen (zum Beispiel Zinsen und Tilgung)

Beim Kapitalbedarf kalkulieren viele Existenzgründer zu knapp und scheitern häufig schon in der Anfangsphase. Vor allem wenn die Geschäfte zu Beginn nur schleppend anlaufen, ist es wichtig, dass die Kapitalbedarfsplanung gut durchdacht wurde.

Unternehmensstart – Ziele nicht aus den Augen verlieren

Der Businessplan ist ausgearbeitet, die Finanzierung steht und die Vorbereitungsphase ist abgeschlossen – dann steht dem Unternehmensstart nichts mehr im Wege. Doch jetzt fängt die Arbeit erst an. Nicht nur die Kundenakquise entscheidet nun über den Erfolg des Unternehmens, auch die Unternehmensentwicklung darf nicht aus den Augen verloren werden. Werden die gesetzten Ziele erfüllt? Inwieweit weicht die Entwicklung vom Plan ab und welche Schritte sind notwendig, um auf den ursprünglichen Kurs zurückzukommen? Diese Punkte sollten in regelmäßigen Abständen überprüft und wenn notwendig Gegenmaßnahmen getroffen werden. Nur wer die Kontrolle behält, kann sein Unternehmen auch zu dauerhaftem Erfolg führen.