Die Selbstständigkeit klingt für viele Angestellte verlockend, verspricht die Gründung eines eigenen Unternehmens doch ungeahnte Freiheiten. Keine Frage, die Vorteile der Selbstständigkeit sind nicht von der Hand zu weisen, Nachteile gehören aber auch dazu. Diese dürfen auch keineswegs unterschätzt werden. Die positiven Seiten fallen im Regelfall sehr individuell aus, immerhin sind die Ansprüche an eine Arbeitsstelle auch von Mensch zu Mensch verschieden. Jeder Selbstständige würde sicherlich verschiedene Aspekte positiv hervorheben. Vornehmlich die vermeintliche Freiheit ist es, die als Vorteil zu verstehen ist. Immerhin ist man als Selbstständiger sein eigener Chef und kann vollkommen eigenständig entscheiden, wie einzelne Geschäftsabläufe stattfinden. Niemand anders gibt den Ton an, als man selbst.

Entfaltung der eigenen Persönlichkeit

Es ist zwar nicht die Regel, viele machen sich jedoch mit einer Tätigkeit selbstständig, die zuvor noch ein Hobby war. In solchen Fällen lässt sich davon ausgehen, dass die Arbeitstage an sich nicht als anstrengend empfunden werden, schließlich geht es bei der Tätigkeit nicht ausschließlich um den Broterwerb. Die eigenen Freiheiten sind auch ein Vorteil der Selbstständigkeit. Familienväter können die Hauptarbeitszeiten beispielsweise auf die Abendstunden legen und so am Familienleben teilnehmen. Menschen, die einfach nicht für die frühen Morgenstunden geschaffen sind, verlagern die Aktivitäten weitestgehend auf die späteren Tagesstunden. Sicherlich funktioniert das alles nur in einem gewissen Maß und hängt auch maßgeblich von der Tätigkeit ab. Ein Arbeitstag nach Stechuhr ist in der Form nicht zu befürchten und das sorgt für die nötige Gelassenheit. Angestellte kämpfen oftmals mit einem Gefühl von Druck, das ist bei einer Selbstständigkeit etwas anders, es gibt niemanden, der vorgibt, wann und wie die eigene Arbeit erledigt werden muss. Die Konsequenzen sind dann natürlich selbst zu tragen.

Die Vorteile der Selbstständigkeit im sozialen Bereich

Angestellten wird im Regelfall ein fester Arbeitsplatz zugewiesen, die Kollegen sind immer die gleichen und auch in der Chefetage verändert sich wenig. Einzig ein eventueller Kontakt zu Kunden kann da noch Abwechslung bieten. Anders ist dies jedoch bei der Selbstständigkeit, denn beinahe täglich kommen neue Kontakte hinzu, es gibt die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und neue Erfahrungen zu sammeln. Abwechslung ist mit Sicherheit das passende Stichwort. Der Vorteil einer Selbstständigkeit besteht somit darin, dass es beinahe ausgeschlossen ist, dass irgendwann alles zur langweiligen Routine wird. Täglich verändern sich die Gegebenheiten und heute weiß niemand, wie der morgige Tag wohl aussieht. Mit dieser schnelllebigen Art muss ein Selbstständiger umgehen können, es hat allerdings durchweg seine Vorteile, denn Langeweile ist bekanntlich demotivierend.

Die Nachteile nicht außer Acht lassen

Jede Medaille hat zwei Seiten, die Selbstständigkeit stellt da keine Ausnahme dar. Auch wenn die Vorteile für die meisten Existenzgründer dominieren, gibt es einige Nachteile, die es in sich haben. Es kommt sicherlich auch auf die eigene Motivation an, inwieweit sich die Nachteile auswirken. Insbesondere vor einer Geschäftsgründung ist wesentlich, sich auch mit den negativen Seiten auseinanderzusetzen.

Finanzielle Unsicherheit

Freiberufler und Selbstständige, die ohne Förderung eine Idee durchsetzen, sind komplett auf sich gestellt. Finanzielle Sicherheit, wie in einem Angestelltenverhältnis, gibt es in der ersten Zeit auf keinen Fall. Je nach Berufsfeld kann es sogar sein, dass so eine Sicherheit nie wieder vorhanden ist. Kein Vergleich zum monatlichen Geldeingang als Angestellter.

Hohe Belastung

Es klingt alles immer so schön, frei und stressarm, doch die Realität sieht anders aus. Eine Selbstständigkeit besteht aus hoher Belastung – auch für das Umfeld. Es ist wichtig, dass die Familie hinter dem Existenzgründer steht, der zweifelsohne einiges leisten muss. Die Belastungen sind nicht nur psychischer Natur, oftmals ist auch eine physische Erschöpfung denkbar. Das liegt zu großen Teilen daran, dass weitaus mehr gearbeitet werden muss, als es in einem normalen Angestelltenverhältnis jemals der Fall wäre.

Selbst und Ständig

Der Spruch ist abgedroschen, beinhaltet allerdings bisweilen viel Wahres. Als Selbstständiger gibt es erst einmal keinen Feierabend und auch Wochenenden sind vorerst tabu. Da sollte sich zwar irgendwann einpendeln, im Zweifelsfall kann es aber immer wieder so sein. Lange Tage gehören dazu und die Gedanken am Abend vom Arbeitsplatz weg zu lenken, das ist wohl gar nicht so einfach, wie es scheint.