Als Selbstständiger rechtzeitig um die Altersvorsorge kümmern

Als Angestellter ist die Altersvorsorge keine große Sache. Mit den monatlichen Abzügen wird die Rentenversicherung bedient und damit ist der größte Punkt schon abgedeckt. Meistens besitzen Angestellte obendrein eine private Rentenversicherung, was das Thema zum Abschluss bringt. Ganz anders sieht es mit der Rentenversicherung bei Selbstständigkeit aus. Alle selbstständig Tätigen müssen sich schon bei Gründung des Unternehmens mit der Rentenversicherung auseinandersetzen und abwägen, wie ein Schutz aussehen kann. Die Unterschiede sind sehr umfangreich:

  • Selbstständige können sich von der gesetzlichen Rentenversicherung befreien lassen
  • Einige Berufsgruppen sind in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert
  • Zahlreiche Versicherer bieten individuelle Pakete zur Absicherung

Das Thema ist demzufolge enorm komplex und für Laien ohnehin sehr schwer zu verstehen. Doch Recherche spielt eine maßgebliche Rolle. Nur mit einer guten Absicherung wird ein würdiges Leben im Alter garantiert.

Pflichtversicherung für Selbstständige

Die gesetzliche Rentenversicherung hat strikte Vorstellungen darüber, welche Berufe keinesfalls um die Versicherung herumkommen. Geht ein Selbstständiger einer solchen Tätigkeit nach, ist er automatisch in der gesetzlichen Rentenversicherung und muss die Beiträge entrichten, die sich individuell zusammensetzen. Zu dem versicherungspflichtigen Kreis gehören zum Beispiel:

  • Hebammen
  • Selbstständige Lehrer oder Erzieher
  • Selbstständige Handwerker
  • Pflegepersonen
  • Küstenschiffer

Letztlich ist es in vielen Fällen eine wenig nachzuvollziehende Entscheidung, die auch oft von Fall zu Fall getroffen wird. Es ist also wichtig, sich frühzeitig zu diesem Thema zu informieren. Existenzgründer sind gut beraten, wenn sie schon vor der Gründung eine konkrete Nachfrage bei der Rentenversicherung starten, um herauszufinden, ob eine Pflicht vorliegt. Wer eine Befreiung beantragen möchte, muss hierzu ebenfalls einiges beachten, mitunter ist es eine kluge Entscheidung – das Vorhaben kann allerdings auch nachteilig sein.

Freiwillig Beiträge zur Rentenversicherung leisten

Keine Frage, die Rentenversicherung für Selbstständige ist von enormer Wichtigkeit, möchte man der Altersarmut entgehen. Auch junge Existenzgründer sind angehalten, sich möglichst früh mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Es besteht die Möglichkeit, freiwillig in die Rentenversicherung einzuzahlen, um den Rentenschutz zu gewährleisten. Die Beiträge fallen relativ individuell aus, sind jedoch nicht zu unterschätzen. Ob sich die freiwillige Rentenversicherung bei Selbstständigkeit wirklich rechnet, ist immer nach Einzelfall zu entscheiden. Wer schon lange einzahlt, sollte auch bei Eintritt in die Selbstständigkeit keine Pause einlegen. Die Folge wäre ein Verlust der bereits erworbenen Ansprüche. Es spielen aber viele Faktoren eine entscheidende Rolle. Es kommt beispielsweise auf das Alter an, ob es Lücken gibt und wie die Lebensumstände ausfallen. Das äußerst komplexe Thema mag aufwendig erscheinen. Als Selbstständiger gehört die Konfrontation mit der Altersversorgung auch in jungen Jahren dazu.

Private Rentenversicherung bei Selbstständigkeit

Unumgänglich ist die private Rentenversicherung bei Selbstständigkeit. Es gibt verschiedenste Versicherungsformen, die speziell auf die Bedürfnisse von Selbstständigen zugeschnitten sind. Hier muss man aber genau hinschauen. Faktisch gestaltet sich die Situation relativ umfangreich. Als Selbstständiger ist eine private Absicherung aber sehr wesentlich. Wer freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, kann die zusätzliche Absicherung als Bonus betrachten. Gerade jene, die ohne gesetzliche Rentenversicherung dastehen, sollten einen wirklich umfassenden Schutz für die Rente ausfindig machen. Es spielen letztlich viele Aspekte eine Rolle, damit die Absicherung auch die gewünschte Unabhängigkeit im Alter mit sich bringen kann. Die private Altersvorsorge muss möglichst so abgeschlossen werden, dass die Beiträge für ein würdevolles Leben im Alter ausreichen und zum aktuellen Zeitpunkt keine zu große Belastung darstellen. Die verschiedenen Angebote der Versicherungen lassen sich mit einem unabhängigen Versicherungsberater gut analysieren, zumal dieser sich auch nach Angeboten umschauen kann, die auf die individuelle Situation zugeschnitten sind.

Tipp: In der Gründungsphase ist Geld Mangelware. Als Selbstständiger ist es demzufolge üblich, an sämtlichen Ecken und Enden zu sparen. Das mag mitunter Sinn ergeben, sollte aber nicht auf Kosten der Altersvorsorge gehen. Es mag erst einmal irrelevant wirken, doch selbst wenige Jahre wirken sich negativ auf spätere Rentenzahlungen aus. Die Beiträge zur Altersabsicherung sind sehr wichtig – auch dann, wenn man sich noch in einem Alter befindet, in dem weniger an die Rente gedacht wird. Einsparungspotenzial gibt es viel, doch die Rentenversicherung sollte nicht dazu gehören.