8 Stationen auf dem Weg zum eigenen Unternehmen

Die Entscheidung für die Selbstständigkeit ist meist schnell getroffen – auf dem Weg zum eigenen Unternehmen müssen jedoch viele Schritte durchlaufen werden. Nachfolgend zeigen wir die 8 wichtigsten Punkte, die bedacht werden sollten:

Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit realistisch einschätzen

Nach mehreren Jahren im Beruf wünschen sich viele Arbeitnehmer eine berufliche Veränderung. Auch wenn eine selbstständige Tätigkeit auf den ersten Blick vorteilhaft erscheint, sollten auch die Nachteile nicht außer Acht gelassen werden. Während Arbeitnehmer eine gewisse Sicherheit genießen, lastet die Verantwortung bei Selbstständigen allein auf deren Schultern. In wirtschaftlich schlechten Zeiten kann dies schnell zu einer echten Zerreißprobe werden. Eine Existenzgründung sollte daher keine Notlösung darstellen, sondern bewusst entschieden werden. Hilfreich können hier auch Gespräche mit anderen Selbstständigen oder eine Beratung für Existenzgründer sein.

Geschäftsidee entwickeln und ausarbeiten

Die Basis einer jeden Existenzgründung bildet die Geschäftsidee. Bevor erste Schritte zur Selbstständigkeit gemacht werden können, muss diese entwickelt und ausgearbeitet werden. Wichtig hierbei ist nicht nur die Idee an sich, sondern auch die Analyse der Branche. Folgende Fragen sollten bei der Ausarbeitung berücksichtigt werden:

  • Welche Wettbewerber sind vorhanden?
  • Worin unterscheidet sich die Geschäftsidee von der Konkurrenz?
  • Welche Zielgruppe soll damit angesprochen werden?
  • Welche Qualifikationen sind für die Umsetzung notwendig?
  • Gibt es die Möglichkeit ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen?

Beratungs- und Weiterbildungsangebote in Anspruch nehmen

Damit sich nach dem Unternehmensstart der gewünschte Erfolg einstellt, müssen eventuelle Stolpersteine schon im Vorfeld beseitigt werden. Aus diesem Grund ist es ratsam Beratungs- und Weiterbildungsangebote, die unter anderem von der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer angeboten werden, in Anspruch zu nehmen. Vor allem wenn zum Beispiel im kaufmännischen Bereich Defizite vorhanden sind, sollte man sich auf diesem Gebiete weiterbilden.

Businessplan erstellen

Viele Existenzgründer vernachlässigen diesen Schritt – dennoch sollte immer ein Businessplan erstellt werden. Nur so kann man die Geschäftsidee von A bis Z durchdenken und eventuelle Fehleinschätzungen bereits im Vorfeld erkennen. Der Businessplan sollte unter anderem folgende Punkte enthalten:

  • Detaillierte Erläuterung der Geschäftsidee
  • Beschreibung der Produkte oder Dienstleistungen
  • Informationen zu möglichen Wettbewerbern
  • Beschreibung der angestrebten Zielgruppe (Kunden)
  • Angaben zur Preiskalkulation
  • Berechnung des Kapitalbedarfs
  • Informationen zur Deckung des Kapitalbedarfs
  • Einschätzung der Erfolgschancen und der Risiken
  • Angaben zu den Marketingmaßnahmen

Kalkulation des Kapitalbedarfs

Nicht nur der Unternehmensstart, auch die Anlaufphase, die unter Umständen mehrere Monate andauern kann, ist vom Gründungskapital abhängig. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass der Kapitalbedarf exakt kalkuliert wird. In den Kapitalbedarf sollten daher nicht nur Wareneinkäufe, die Büroausstattung oder der Kauf von Maschinen eingerechnet werden, sondern auch die Lebenshaltungskosten, die jeden Monat anfallen, sowie die Kosten, die für Tilgung von Krediten anfallen.

Finanzierung prüfen

Wenn der Kapitalbedarf ermittelt wurde, sollte auch die Finanzierung geprüft werden. Da das Eigenkapital häufig nur einen Teil der Kosten deckt, sollten Existenzgründer frühestmöglich alle Finanzierungsmöglichkeiten abwägen und wenn benötigt sich über die Kreditkonditionen von Banken und Kreditinstituten informieren. Neben Krediten sollten auch Förderprogramme in Betracht gezogen werden, die Existenzgründern vom Bund gewährt werden.

Formalitäten und Behördengänge erledigen

Wenn die Geschäftsidee langsam Formen annimmt und erste Schritte zur Selbstständigkeit gemacht wurden, müssen auch alle Formalitäten und Behördengänge erledigt werden. In diesem Bezug sind jedoch nicht nur Zulassungen von den zuständigen Behörden oder die Gewerbeanmeldung wichtig, sondern auch die steuerlichen Pflichten. Damit der Unternehmenserfolg nicht von Steuerschulden überschattet wird, sollten Existenzgründer sich schon vor dem Unternehmensstart über die anfallenden Steuern informieren und bei Bedarf einen Steuerberater zurate ziehen.

Existenz absichern

Vor dem Unternehmensstart ist sicherlich jeder Existenzgründer von seiner Geschäftsidee überzeugt – dennoch darf die Absicherung der eigenen Existenz nicht zu kurz kommen. Grundlage bilden hier die Kranken- sowie die Rentenversicherung. Aber auch eine Absicherung im Falle eines Unfalls ist für Selbstständige unverzichtbar. Erfüllt man zudem bestimmte Voraussetzungen, dann können auch freiwillige Beiträge in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt werden.